SKYLANDERS
IMAGINATORS:
Starter Pack

Toys for Bob

(14.10.2016)

auch veröffentlicht auf
PS3, Wii U, Xbox 360 und Xbox One


Nach langer, stressbedingter Pause melde ich mich wieder zurück und habe dafür aber auch was Besonderes im Gepäck: Einen Test zum vermutlich letzten "Skylanders" Spiel "Imaginators" - und genaugenommen nicht nur das, sondern auch Informationen zu den Vorgängern. Und damit meine ich nicht, dass ich hier von anderen Webseiten was zusammengetragen habe, nein, ich habe alle sechs Teile (teils mehrmals auf verschiedenen Konsolen) tatsächlich durchgespielt und kann z. B. auch Informationen aus erster Hand geben, wie sinnvoll es ist neben einem sog. Start Pack noch weitere Figuren zu erwerben.

"Skylanders" in zwei Absätzen

"Skylanders" ist spieltechnisch im Kern ein in jeder Hinsicht kindgerechter Diabloklon mit dynamischer Kamera und einfachen Rätseleinlagen. Per Nahfeldkommunikation finden die jeweiligen auf- und teils abwärtskompatiblen Figuren den Weg ins Spiel, die sich auf dem sog. Portal of Power befinden, das Portal wiederum ist in der Regel per USB mit der Konsole verbunden. Die Figuren können von wenigen Ausnahmen abgesehen jederzeit ausgetauscht werden, also auch durch rechtzeitiges Tauschen vor dem KO bewahrt werden. Die Figuren waren in den ersten drei Spielen den acht Elementen Magie, Technologie, Erde, Luft, Feuer, Wasser, Leben und Tod zugeordnet und wurden dann noch mit Licht und Schatten erweitert, um noch ein paar mehr Figuren verkaufen zu können, hähähä.

Die Story dreht sich regelmäßig darum, dass die fiesen Pläne des kleinwüchsigen und größenwahnsinnigen Kaos von den Skylandern in letzter Minute vereitelt werden können. Wie etwa aus der klassischen Sesamstraße bekannt, wird die Geschichte mit versteckten Witzen und Anspielungen für Erwachsene erzählt. Insbesondere die Rolle des treuen Trolldieners von Kaos mit Namen Glumshanks weiß mich zu begeistern. Und nach einmaligem Durchspielen kann auch ein Schwierigkeitsgrad gewählt werden, der ältere Semester ordentlich ins Schwitzen bringt.

"Früher war mehr Lametta!"

Um jedes Jahr mit einem neuen Spiel am Start sein zu können, wird die Serie, wie praktisch alle andere Videospielserien mit jährlichen Veröffentlichungen, im Wesentlichen von zwei Teams abwechselnd entwickelt: Toys for Bob unter Paul Reiche III sind verantwortlich für "Spyro's Adventure" (2011), "Giants" (2012), "Trap Team" (2014) und nun wieder "Imaginators" während "Swap Force" (2013) und "SuperChargers" (2015) die Handschrift von Vicarious Visions trägt. Bisher war es aus meiner Sicht so: Toys for Bob macht die etwas besseren Figuren und Vicarious Visions die etwas besseren Spiele.

Bereits seit "Giants" - also dem zweiten Teil - gibt es Heuler, die nicht müde werden zu erzählen, dass a) Skylanders nun nichts mehr taugt und dass b) man den jeweils aktuellen Teil ohne den Kauf von Unmengen an weiteren Artikeln gar nicht richtig spielen kann. Zu Punkt b) später mehr in einem eigenen Abschnitt. Punkt a) ist ohnehin subjektiver und ich habe natürlich auch meine Favoriten, weil mir Änderungen gut oder weniger gut gefallen haben, aber extreme Qualitätsunterschiede oder vor allen Dingen eine stete Abwärtsspirale kann ich nicht erkennen.

Die ursprüngliche Planung war "Spyro's Adventure" als Wii exklusives Spiel zu veröffentlichen, da man (logischerweise, hehe) in den Wii Besitzern die potentiellen Kunden sah. Doch am Ende wurde das Spiel zeitgleich für OS X, PlayStation 3, Wii, Windows und Xbox 360 veröffentlicht (die 3DS Version ist nicht mit den anderen identisch) - und alle dürften sich über das Grafikgerüst der Wii freuen, das lediglich kulissenhafte Settings erlaubt und auf den anderen Konsolen keine großartige Optimierung erfahren hat. Wer kann, greift zur etwas ansehnlicheren Windows Version, wobei "kann" vor allen Dingen bedeutet, dass man zu zweit bequem an einem Rechner spielen "kann".

"Giants" kam als quasi Schnellschuss lediglich mit vielen Detailverbesserungen, 21 Arena-Herausforderungen (Ausdauerkämpfe) und den namensgebenden extragroßen Spielfiguren an den Start, bietet für mich aber mit dem Kampf gegen den singenden Roboter immer noch den mit Abstand besten Bosskampf der Serie. Nur grafisch wiederholte sich das Mittelmaß fast auf ganzer Linie, denn die Wii war weiterhin unverkennbar die Leadplatform. Da man von nun aber konsolenexklusiv unterwegs ist, hat man als Käufer die Wahl zwischen der indiskutablen Wii Version, Matschvideos auf der Xbox 360 oder ruckelnden Videos auf der Wii U mit ansonsten minimal besserer Grafik im Hauptspiel (ich vermute stark, dass irgendein Vollidiot die Videos für die amerikanische Wii Version mit NTSC Norm optimiert hat). Oder man ist glücklicher PS3 Besitzer und bekommt den besten Kompromiss.

Der (Quanten)Sprung!

Wirklich rockig wird es ab "Swap Force". Selbst auf der last gen Xbox 360 ist die Grafik sowohl technisch als auch vom Design her einfach nur megastark. Landschaften laden zum Staunen ein und wirken viel besser. Die Figuren sind agiler, da nun gehüpft und in Abgründe gefallen wird, und der Spielablauf wird durch acht verschiedene Minispiele (insgesamt 36 Varianten) aufgelockert, die den Spezialeigenschaften der neuen Swap Force Skylander entsprechen, von denen Ober- und Unterkörper zudem beliebig kombiniert werden können. Außerdem gibt es 18 Bonus-Missionen, die wirklich Laune machen und eine ganze Weile beschäftigen, wenn man alle mit der besten Wertung abschließen will.

"Trap Team" führt die Elemente Licht und Schatten ein und ersetzt die Bonus-Missionen durch eben so gute neun Kaos-Schicksals-Herausforderungen, welche mich an ein vereinfachtes "Orcs Must Die" (2011) erinnern. Türme, die jeweils einem der acht ursprünglichen Elemente zugeordnet sind, helfen einem hier dabei die Gegner zu erledigen. Ansonsten steht "Trap Team" ganz im Zeichen der neuen Fallen. In die Fallen werden Bösewichte des entsprechenden Elements nach den extrem inflationär auftretenden Bosskämpfen eingesperrt, melden sich dann mit witzigen Einwürfen aus einem Lautsprecher am neuen Portal zu Wort und tauschen mit einem Skylander auf Knopfdruck für eine Weile den Platz, was im wesentlichen die Lebensenergie des Skylanders spart und durchaus als zusätzliches taktisches Element durchgeht. Außerdem hat jeder Bösewicht eine kleine Mission.

Mit "SuperChargers" wurde ich zu Anfang nicht so warm, weil es weder Arenakämpfe noch irgendwelche anderen Betätigungen der Vorgänger enthält und die Basis aus dem Vorgänger praktisch nur recycled hat. Mittlerweile hat es aber sogar mit "Swap Force" in meiner Gunst gleichgezogen. Zum einen bieten die Fahrzeuge, auch wenn deren Steuerung für Erwachsene nicht den besten Kompromiss darstellt und für kleine Kinder weiterhin zu schwer ist, mit ihren Rennen und Kämpfen zwei für die Serie vollkommen neue Gameplayelemente, zum anderen ist die Geschichte düsterer und dadurch auch emotional tiefer als in den anderen Teilen. Natürlich gibt es wie gewohnt auch viele bunte und lustige Einwürfe, die für ein entsprechendes Gegengewicht sorgen, aber die bedrohliche Gesamtlage ist wesentlich präsenter als in allen anderen Spielen, weshalb ich anderen Eltern empfehlen würde, hier die USK 6 ernst zu nehmen.

Make that money!

Nun kommt das heiße Eisen: Der Figurenkauf über die Starterpacks hinaus. Wobei ich gleich mal vorwegschicken möchte, dass ich die wenigsten Menschen, die sich über die Geldschneiderei in Skylanders aufregen, für derart altruistisch halte, dass sie moralisch dazu den geringsten Grund hätten. Fakt ist, dass man die Geschichte in jedem Spiel - also das neue "Imaginators" ausdrücklich eingeschlossen - mit den Starterpacks problemlos durchspielen kann. Wer irgendwas anderes behauptet, ist schlichtweg ein Lügner oder bezieht sich darauf, dass das Spiel einfacher wird, wenn man mehr Skylander Figuren besitzt. Für die zweite Gruppe sollte man einen Sticker auf der Verpackung anbringen: "Bitte kauf dieses Spiel mit einem Schwierigkeitsgrad für 6jährige nicht, wenn Du komplett unfähig bist, das aber nicht wahrhaben willst!"

Fakt ist aber ebenso, dass es gewisse Abschnitte gibt, die eben nur mit bestimmten Figuren betreten werden können, und ohne diese Abschnitten bzw. Gegenstände, die man dort findet, ein Level in den meisten Serienteilen nicht mit allen drei Sternen abgeschlossen werden kann. Hier geht "Imaginators" einen etwas anderen Weg, doch dazu später mehr. "Spyro's Adventure" (gesamtes Zusatzmaterial etwa 370 €) lieferte drei Figuren für Magie, Technologie und Wasser mit (die 3DS Versionen sind jeweils anders) und wer fünf bis zehn Prozent mehr vom Spiel sehen wollte, musste für Erde, Luft, Feuer, Leben und Tod noch einmal etwa 50 Schleifen hinlegen (immer bezogen auf den Neupreis bei Veröffentlichung).

Bei "Giants" zeigt sich exakt das gleiche Bild, nur gibt es noch mehr Figuren (500 €): Hier startet man mit Wasser, Leben und Tod. Wer bereits den Vorgänger hat, musste also lediglich noch Erde, Luft und Feuer für mindestens 30 € erwerben. Da man nun bei "Swap Force" (ca. 660 €) als Besitzer der Vorgänger so gut wie gar nichts mehr hätte erwerben müssen, brauchte Activision Blizzard dringend einen neuen Kniff, um mehr Figuren zu verkaufen, sprich "Swap Force" sollte durch die Minispiele dazu motivieren, mindestens sechs weitere der neuen Swap Force Skylander zu erwerben, was mal eben 90 € gekostet hätte. Haben die wenigsten zum Vollpreis gemacht, weil die Figuren auch einfach zu gleichförmig aussehen, insgesamt dürfte der Kniff aber ausreichend gut funktioniert haben.

Da geht noch mehr! - Noch viel mehr!!!

Denn ansonsten wäre es unerklärlich, warum man mit "Trap Team" tatsächlich Material für insgesamt 750 € an den Start bringt. Doch Toys for Bob überspannt diesmal den Bogen ingame endgültig, indem alle bisherigen Figuren entwertet werden, also keine Tore und kaum besondere Behälter mehr durch sie geöffnet werden können. Wer "Trap Team" im gleichen Umfang und Spielfluss wie die Vorgänger spielen will, soll tatsächlich über 200 € für je neun Trap Master Figuren und Fallen zusätzlich zum Starterpack ausgeben müssen. Und das ist dann auch der Punkt, wo ich einfach mal fragen muss: Geht's noch?!? Wer beim Italiener eine kleine Pizza kauft, zahlt doch auch nicht für extra Peperoni 20 € zusätzlich!!!

Obwohl "SuperChargers" (500 €) ingame volle Kanne zurückrudert, die SuperChargers Figuren etwa lediglich geringe Boni in den Rennen haben und fast das gesamte Spiel zugänglich ist, wenn man je ein See- und Himmelsfahrzeug zusätzlich für insgesamt 30 € erwirbt, wird dies subjektiv von den (potentiellen) Käufern nicht so empfunden. Was letztlich vor allen Dingen daran liegt, dass die Wii Version für die immer noch zahlreichsten Kunden nicht mehr inhaltsgleich mit den anderen Versionen ist, sondern lediglich einen billigen Abklatsch von "Mario Kart 8" (2014) darstellt. Zwar trägt die Wii Version den Zusatz "Racing" im Namen, aber praktisch niemanden war vor dem Kauf klar, was er da kauft. Und so erhält "SuperChargers" mit einem der fairsten Preismodelle der Serie völlig zu unrecht von den erbosten Wii Besitzern die Klatsche, die sich "Trap Team" vollends verdient hätte.

Bei den Preisen dürfte inzwischen jedem klar sein, dass sich ein Neukauf zum OVP unter gar keinen Umständen lohnt. Weder Figuren, wenn man sie auf ihren ingame Wert reduziert, noch Adventure Packs sind günstig, der Gegenwert ist einfach zu gering. Gebraucht oder im Ausverkauf sieht die Sache jedoch anders aus. Wer also Skylanders mit seinen/m Kind(ern) spielen möchte, fährt am besten, wenn er das jeweilige Spiel ein, besser sogar zwei Jahre nach der jeweiligen Veröffentlichung in Angriff nimmt. Für drei bis fünf Euro tut es dann auch nicht weh, einfach die Figuren nach optischen Gesichtspunkten auszuwählen und die eine oder andere mehr zu kaufen. Besonders empfehlen kann ich für "Swap Force" den "Tower of Time Adventure Pack", der für deutlich unter 10 € zu haben ist, den größten Umfang aller Erweiterungen hat und neues Gameplay bietet.

Doch zurück zu "Imaginators"

Wie immer startet auch dieses Skylanders mit einem Introvideo, aber anders als in den fünf Vorgängern wird die Geschichte auf Seiten der Guten in "Imaginators" nicht hauptsächlich mit Hilfe der NPCs Flynn, Cali, Hugo usw. erzählt, sondern die klassischen Skylander der ersten beiden Spiele versuchen sich an dieser Aufgabe - ich wette, dass dies mit der Fernsehserie harmonieren sollte, die 28.10.2016 auf Netflix gestartet ist (und nicht besonders gut angekommen sein soll). Nur machen die Skylander dabei leider manchmal keine besonders gute Figur! Spyro, Stealth Elf, Eruptor, Jet-Vac und Pop Fizz sind nicht immer wirklich witzig und sie unterbrechen obendrein den Spielfluss viel zu oft mit komplett unnötigen Tipps der Marke "the bleeding obvious".

Wenn das Spiel nach über drei Vierteln der Geschichte immer noch stoppt, damit Eruptor meine volle Aufmerksamkeit hat, wenn er sagt: "Jetzt machen wir alle Bösewichte platt und danach ziehen wir den Hebel, so wie wir Skylanders das schon immer gemacht haben", dann will ich nur noch mit dem Kopf durch die Tischplatte brechen. Selbst ein Kind von fünf Jahren braucht nach etwa 15 Stunden diesen Hinweis so sehr wie einen Kropf. Oder anders ausgedrückt: Leute, was soll der Scheiß? Habt ihr ernsthaft irgendwo mehrere Tester gefunden, die zwar den Controller halten konnten, aber daran gescheitert sind, in einem kleinen, übersichtlichen Areal den mittig im Sichtfeld angeordneten Hebel zu finden?

Altes, Neues und Imageprobleme

Während sich die Änderungen an der Spielmechanik im Großen und Ganzen keine Beine ausreisen (die neuen Sensei Skylanders können einen Superangriff aufladen und haben kurze Ausdauerkämpfe, sog. Gongkämpfe, zu bestehen) und an Extras lediglich die Rennen aus "SuperChargers" enthalten sind - allerdings sehr lobenswert auch die sechs Strecken, die man im Vorgänger dazukaufen musste - rollt mit den Kreationskristallen eine ganz neue Art von Figur an den Start. Hierfür wurden die bisher nur diffus vorhandenen Klassen explizit auf Wächter, Bogenkämpfer, Ninja, Zauberer, Schmetterer, Schnellschütze, Ritter, Boxer, Säbelrassler und Panzerbrecher festgelegt.

Das Aussehen, die Ausrüstung und auch etwa die Stimme der mit den Kreationskristallen geschaffenen Figuren können im Rahmen der Klasse weitgehend frei gewählt werden, was eigentlich auf grenzenlose Begeisterung hätte stoßen sollen, insbesondere da die Kristalle nur halb soviel wie die anderen Figuren kosten. Aber da man eben wenigstens ein paar mehr davon verkaufen wollte, wurden zusätzlich zu den wie immer vorgegebenen Elementen von Toys for Bob festgelegt, dass die Klasse, einmal ausgewählt, für den entsprechenden Kristall nicht mehr geändert werden kann - was allerdings mit Hilfe älterer 3DS Spiele oder "Giants" für die Wii dann doch durch die Hintertür möglich ist.

Realistisch gesehen bietet ein Kreationskristall aber auch ohne Tricks immer noch einen sehr viel größeren Gegenwert als jede andere Figur in der Geschichte der Serie. Die Level in "Imaginators" (und die Regale der Spielzeugläden, hähähä) sind voll von Truhen, die weitere Ausrüstungsgegenstände und Körperteile für die eigenen Kreationen enthalten, so dass man sich über zusätzliche Motivation, den Monstern den Schädel zu spalten, nicht beklagen kann. Außerdem sieht der O.R.T. (eine klassische Überlandkarte) nicht nur recht gut aus, sondern man ist oftmals auch etwas freier in der Wahl der nächsten Mission und wird nicht ganz so linear wie bisher durch das Spiel geprügelt.

Die Abschnitte, die nur mit den Senseis eines bestimmten Elements betreten werden können, wurden aus den Storyleveln entfernt und direkt in den O.R.T. verlegt. Der Umfang beträgt weiterhin kaum mehr zehn Prozent des Gesamtspiels, aber statt vieler kleiner Abschnitte gibt es nun einen großen, zusammenhängenden Abschnitt, der dadurch eindeutig hochwertiger ist, und der Spielfluss des restlichen Spiels wird nicht mehr gestört - und trotzdem, also obwohl genaugenommen die Transparenz erhöht und spielmechanisch genau die richtige Entscheidung getroffen wurde, überwiegen die Stimmen, die sagen: "Dreister kann man zum Kauf weiterer Figuren nicht auffordern!"

Wechselbad für die Augen

Anders als seinen Vorgängern will "Imaginators" bei der Grafik kein homogenes Erscheinungsbild gelingen und die Kamera hängt mir einige Male auch echt zu tief. Abschnitte wie etwa der Pilsfluss mit seiner düsteren Landschaft, den fluoreszierenden Pflanzen, riesigen Pilzen und passender Architektur sind das perfekte Märchenland. Während Abschnitte wie das Sprudelland schon mit seiner Farbgebung Brechreiz erzeugen, bis auf irgendwelche zweckfreien Aufbauen völlig leer sind und nicht einmal einen Leveldome besitzen (das wäre etwa der Himmel oder Berge im Hintergrund) und damit sogar hinter den grafisch guten Momenten der ersten beiden Serienteile zurückbleiben.

Ähnlich verhält es sich mit den Kämpfen: Während die normalen Kämpfe - wenn sie wie oben beschrieben nicht künstlich unterbrochen werden - wie eh und je fließen, können nur zwei der 13 Bosskämpfe überzeugen, nämlich wie üblich der Kampf gegen den Endboss Kaos und der in 2D ausgetragene Kampf gegen den Schmetterer. Die anderen elf sind nämlich IMMER GENAU GLEICH und die Doomlander sind auch optisch so unglaublich vielfältig, dass ich einen kaum vom anderen unterscheiden kann. Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Kreativabteilung da ein Bisschen früh in den Urlaub gefahren ist, denn um es auf den Punkt zu bringen: Das dürfte einem Spiel dieser Machart nach "Trap Team" nicht erneut passieren.

Fazit:

Insbesondere die erneut fehlende Wii Version und der Beweis, dass es natürlich technisch für die einmalige Klassenwahl keine Gründe gibt, hat nicht nur "Imaginators" sondern vermutlich dem gesamten Franchise endgültig das Genick gebrochen. Es ist zwar zu früh zu sagen: "Das Gerücht hält sich hartnäckig", aber zumindest hat Activision Blizzard sich meines Wissens nicht die Mühe gemacht, jemals zu dementieren, dass es 2017 kein Skylander Spiel geben wird. Gewissheit haben wir wohl erst mit der E3. Disney hat jedenfalls schon 2016 das Ende seiner erst seit 2013 laufenden Toys-to-Life-Spielereihe "Disney Infinity" bekanntgegeben.

Wie dem auch sei, an dem, was das Spiel tatsächlich bietet, hat es nicht gelegen. Ja, "Imaginators" hat seine Macken, es hat aber auch mit den Kristallen etwas für die Serie wirklich Frisches geboten. Ja, das Spiel ist für den OVP wieder etwas kurz und die Kameraführung besonders im Zweispielermodus oftmals buggy, und ja natürlich, auch dieses Spiel und seine Figuren wurden nicht wegen dem Weltfrieden gemacht, sondern um wieder richtig abzukochen - es befindet sich also bei Activision Blizzard in der allerbesten Gesellschaft von "Call of Duty" und "Candy Crush". Wer aber einfach nur das Starter Pack kauft, muss sich darüber keine Gedanken machen. Und wenn er es in ein, zwei Jahren kauft, kann er auch noch die eine oder andere Figur für wenig Moos dazukaufen. Das Spiel unterhält groß und klein - und das ist leider schon eine ganze Ecke mehr, als die meisten Spiele heutzutage für sich verbuchen können.


  POSITIV:
  - immer noch oft witzig
  - Glumshanks und Kaos
  - kindgerechtes Diablo
  - Charaktereditor


  NEGATIV:
  - zu viele Unterbrechungen
  - Perspektive nicht optimal
  - 11 verschenkte Bosskämpfe