XENOBLADE CHRONICLES 2

Monolithsoft

(01.12.2017)


Eines der unbekannteren aber auch beeindruckendsten Spiele auf Nintendos schwachbrüstiger Wii war ohne Zweifel "Xenoblade Chronicles" (2010 in Japan, erst 2011 in Europa und 2012 dann auch mal in den USA veröffentlicht). Und eine der unglücklichsten Veröffentlichungen der letzten Jahre war genauso ohne Zweifel das halbgare "Xenoblade Chronicles X" (außerhalb Japans erst Ende 2015) auf der wenig verbreiteten und bereits im Sterben liegenden Wii U. Verkauft wurden von beiden Spielen am Ende jeweils nur knapp eine Million Einheiten. Bei den jeweiligen Produktionskosten, die die Entwicklung der riesigen Welten verschlungen haben muss, war ich mir sicher, dies bedeutet das Ende für die Serie.

Doch gegen alle Wahrscheinlichkeit bewarf Nintendo Monolithsoft [Ich habe echt versucht herauszubekommen, wie die richtige Schreibweise des Studios ist. Habe mich jetzt für die ingame Schreibweise entschieden.] aber sofort ein drittes Mal mit Geld - selten hat mich ein Ankündigungstrailer so sehr überrascht - und veröffentlicht auch noch ausgerechnet erneut zu Weihnachten, wo es traditionell an Neuerscheinungen etablierter Spielreihen eher nicht mangelt, auf der wieder ebenso vergleichsweise schwachbrüstigen Switch das Nischenprodukt "Xenoblade Chronicles 2" (XC2). Ist das schon Wahnsinn oder haben die bei Nintendo echt ihre Eier wiedergefunden? Wobei mir eigentlich total egal, wichtiger ist, ob "XC2" an den guten ersten Teil oder das mäßige 2015er Spiel anknüpfen würde...

Der Junge und das Meer

Ich brauchte nicht einmal das eigentliche Spiel zu starten, um zu wissen, dass "XC2" mir gefallen wird. Der Startbildschirm besteht aus einem verregneten Himmel mit melancholischer Klaviermusik - besser kann man eine Grundstimmung nicht legen. Danach sah ich zu, wie der jugendliche Hauptcharakter Rex in einem Wolkenmeer nach Schätzen einer längst untergegangenen Zivilisation taucht. Und erzählt, während er seinen alltäglichen Handlungen nachgeht, dass einst alle Menschen auf dem riesigen Weltenbaum am Horizont mit ihrem Schöpfer in einem Land genannt Elysium lebten. Doch irgendwann waren die Menschen aus diesem Paradies verbannt worden. Warum? Das weiß niemand mehr.

Die Menschen leben jetzt auf Titanen, die im Wolkenmeer schwimmen, das die gesamte Spielwelt Alrest bedeckt. Doch immer mehr Titanen liegen im Sterben und es ist nur eine Frage der Zeit, dass allein dadurch schon ein neuer Krieg um Land und Ressourcen ausbricht. Rex Eltern sind auf der Flucht vor dem letzten Krieg gestorben und Rex fragt sich daher, ob es nicht möglich sein könnte, dass die Menschen nach Elysium zurückkehren und somit ein neuer Konflikt vermieden werden kann. Ich könnte auch sagen: "XC2" greift in gewisser Weise eine der drängendsten Fragen unser Zeit auf und wählt mit einer Kriegswaise bzw. Flüchtling den entsprechenden Charakterbackground.

Von Drivern und Blades

Das wichtigste Element in "XC2" und die größte Änderung gegenüber den Vorgängern sind ohne Frage die Blades. Ein Blade ist eine lebende, vernunftbegabte Waffe (ja, ich weiß, ein Widerspruch in sich) und wird von einem sog. Driver wie z. B. Hauptcharakter Rex geführt. Je besser sich Driver und Blade verstehen, was bei den meisten Blades in Vertrauenspunkten (Erhöhung u. a. auch durch Törtchen und falsche Wimpern möglich) gemessen wird, desto mehr und stärkere Fähigkeiten erhält ein Blade. Ein Driver kann eine große Anzahl Blades haben, aber nur drei davon aktiv schalten, zwischen denen dann auch im Kampf relativ schnell hin- und hergewechselt werden kann. Bei drei von am Ende fünf am Kampf teilnehmenden Drivern mit je drei Blades sind somit insgesamt zwölf Entscheidungen zu treffen.

Während ein Driver fast ausschließlich über rudimentäre Statuswerte wie Lebenspunkte, Stärke etc. verfügt, ändern sich alle übrigen Fähigkeiten inkl. der Bewaffnung entsprechend dem ausgewählten Blade, von denen jedes einem bestimmten Element (Feuer, Wasser, Luft, Eis, Elektrizität, Erde, Licht, Dunkelheit) zugeordnet ist. Ganz nach der klassischen MMO Philosophie sind Blades entweder Tanks, Healer oder Damage Dealer. Gegen besonders starke Gegner empfiehlt es sich eher jeden Driver sortenrein zu bestücken, damit nicht der Falsche im gänzlich falschen Moment die Aggro klaut, gegen gewöhnliche Monster kann man hingegen die Anzahl der Tanks und Healer auch reduzieren und darauf bauen mit zusätzlichen Damage den Gegner rechtzeitig zu töten, bevor man selbst droht das Zeitliche zu segnen.

Break > Topple > Launch > Smash

Bei soviel Aufwand mit der "Bewaffnung" wundert es einen dann auch nicht, dass das Kampfsystem eine der überzeugendste Komponente von "XC2" ist - ja ich würde sogar soweit gehen, es als das vielleicht beste Kampfsystem aller Zeiten zu bezeichnen. Solange der Gegner in Reichweite ist, schlägt jeder Driver dreimal hintereinander automatisch zu. Jeder Treffer lädt sog. Driver Arts auf, die z. B. besonders viel Schaden anrichten, wenn das Monster von einer bestimmten Seite damit angegriffen wird. Außerdem verfügt jede Waffengattung über mindestens einen Schlag, der für die o. g. Kette - genannt Driver Combo, weil von den Drivern ausgeführt - benötigt wird.

Break macht den Gegner lediglich anfällig für Topple und hält relativ lange an, bei Topple legt's ihn dann kurz kampfunfähig nieder, Launch wirbelt ihn ebenso kampfunfähig ganz kurz in die Luft und mit Smash wird er dann zum Finale mit Schmackes zurück auf den Boden geknallt, was neben starken Verletzungen auch dazu führt, dass der Gegner sofort - also nicht wie sonst nur bei seinem Ableben - zusätzliche Gegenstände verliert. Damit aber nicht genug, denn jeder Treffer mit einem Driver Art lädt die verschiedenen Stufen der Blades Arts auf - besonders starke Elementarangriffe, die von den Blades selbst ausgeführt werden.

Blade Arts und Chain Attack

Drei aufeinanderfolge Blade Arts der ersten, zweiten und dritten Stufe werden als Blade Combo bezeichnet. Diese Blade Combos verursachen nicht nur massiven Schaden, sie versiegeln - je nachdem welche Combo zuletzt ausgeführt wurde - auch eine Fähigkeit des Gegners, was in einigen Kämpfen wichtiger als alles andere ist. Leidet der Gegner bereits an Break, Topple, Launch oder Smash, so treffen ihn die Blade Arts noch härter. Einziger Nachteil ist, dass der Gegner eine Resistenz gegenüber dem Element des Blades entwickelt, welches die Blade Combo abschließt.

Doch Hilfe naht, denn mit jeder geglückten Aktion füllt sich die Party Gauge und sobald alle drei Balken voll aufgeladen sind, kann ich diese drei Balken gegen eine Chain Attack eintauschen, die der Gegner nicht unterbrechen kann, die Resistenz(en) im besten Fall wieder abräumt und natürlich noch mehr Schaden als alles andere anrichtet. Doch die Chain Attack Nummer will wohlüberlegt sein: Zum einen entferne ich nicht nur die Resistenz sondern auch das Siegel auf der Fähigkeit, zum anderen kann ein gefallener Driver ohne einen einzigen Balken in der Party Gauge nicht wiederbelebt werden. So wird eine richtig schlecht ausgeführte Chain Attack dann auch gern mal zu Trick 17 mit Selbstverarschung und das fast schon besiegte Monster feiert sein Comeback und schlägt stattdessen mir die Sargnägel ein.

Open World im wahrsten Sinne

Was man abseits der epischen Mainquest so tut und lässt, hat der Spieler bei "XC2" weitgehend selbst in der Hand. Zwar gibt es, da die Spielwelt aus einzelnen Titanen besteht, keine riesige zusammenhängende Karte, aber die meisten Abschnitte haben durchaus eine ordentliche Größe und sind absichtlich ziemlich hinterhältig gestaltet, so dass man schon genau hingucken und hin und wieder auch um drei Ecken denken muss, um tatsächlich jeden Punkt der Karte zu erreichen. Ich persönlich fand es am Ende am reizvollsten, möglichst viele einzigartige Blades zu besitzen und so viele Fähigkeiten dieser Blades wie nur möglich zu verbessern.

Um mehr Blades zu bekommen, gibt es drei Möglichkeiten. Die erste ist einfach: Man bekommt bestimmte einzigartige Blades zwingend innerhalb der Mainquest. Die zweite Methode besteht darin, optionale Quests zu erledigen. Wenn es in den Quests um Core Cristals oder Blades geht, dann ist die Chance am Ende hoch, dass als Abschluss Zuwachs auf einen wartet. Und zuletzt kann man einfach auf Glück alle Core Cristals öffnen, die einen über den Weg laufen. Die Chance auf einzigartige Blades ist zwar gerade bei der häufigsten Variante extrem gering, aber bestimmte Blades sind gar nicht anders als durch Zufall erhältlich.

Jede Menge los

Neben den Kernmechaniken, die so oder so ähnlich auch in den beiden Vorgänger bereits enthalten waren, hat Monolithsoft außerdem die bereits im Intro gezeigte Bergung von Gegenständen aus dem Wolkenmeer eingebaut. Dabei handelt es sich um ein launiges Minispiel, bei dem Rex nach dreimal (besser gut getimeten) Drücken auf die A, B, X und/oder Y Taste ins Meer springt und mit hoffentlich vielen Schätzen und wenig Monstern im Schlepptau wieder auftaucht - die Sprungturm große Riesenkrake stellte sich jedenfalls als einer der unangenehmsten Gegner im ganzen Spiel heraus. Neben Questgegenstände kann man sich so auch etwas Geld dazuverdienen.

Außerdem besitzt der Nopponmitstreiter Tora wie die meisten Lebewesen auf Alrest keine Resonanz, um Blades aus den Kristallen zu erwecken, und ist daher mächtig frustriert. Also baut er sich einen Androiden, der nicht nur auf den blöden Namen Poppi hört und flexibler als alle echten Blades ist, sondern auch ein komplett eigenes Aufwertungssystem ähnlich einem Gaming PC hat. Die CPUs und Erweiterungskarten finde ich jedoch nicht in der Spielwelt, sondern ich muss dafür das an Spielhallenklassiker der frühen 80er Jahre erinnernde "TIGER! TIGER!" spielen, in dem ich - genau - nach Schätzen tauche. Wahnsinn, soviel Aufwand für so einen Blödsinn zu betreiben, aber eben genau der richtige Blödsinn!!!

Söldner - oder die zweite Crew

Zu Beginn von Kapitel 4 "erbt" Rex die Söldnertruppe "Garfont Mercenaries". Ab diesem Zeitpunkt kann ich Blades, die gerade nicht unbedingt gebraucht werden, auf verschiedene Söldnermissionen schicken, die dort für einen nicht nur Gold, Erfahrungspunkte und allerlei Gegenstände einsacken, sondern häufig auch Voraussetzungen für bestimmte Nebenquests erfüllen - was ich gerne auch mal verschlafen habe. Außerdem bauen Blades hierdurch schneller Vertrauen auf, als wenn ich sie nur klassisch einsetzen würde, und besonders die generischen Blades erfüllen auch häufig Ziele in ihrem Charakterbaum, so dass gerade Blades, die ich erst relativ spät im Spiel finde, ruhig erst einmal ein paar Söldnermissionen erledigen sollten.

Leider bedient sich dieses Minispiel etwas unglücklich. Anstatt zumindest auf Wunsch lediglich die Blades anzuzeigen, die die jeweiligen Voraussetzungen der Söldnerquest erfüllen, muss ich mich durch alle Blades durchwühlen. Zwar kann ich die Blades ein Bisschen sortieren, doch meistens entsprechen die Kategorien, nach denen ich sortieren kann, nicht den Missionsvoraussetzungen. Von später über 50 Blades erfüllen regelmäßig gerade einmal eine handvoll die Voraussetzungen, so dass ich immer mal wieder mehrere Minuten brauchte, um die sechs Söldner für die Mission auszuwählen, obwohl ich dies mit vernünftigem Filter sicherlich in unter 30 Sekunden schaffen würde.

Drei Dinge, die ich an Dir hasse!

1. Switchexklusivität
Solange die Switch sich im Dock befindet, sieht "XC2" mit seinen 720p richtig gut aus, aber es würde auf der PS4 oder Xbox One in Full HD und vernünftiger anisotroper Filterung der Bodentexturen eben noch eine ganze Ecke besser aussehen. Aber nimm die Switch bloß nicht in die Hand, denn dann wechselt die Auflösung je nach Komplexität der zu rendernden Szene munter zwischen 552p, gruseligen 432p und unterirdischen 368p. Aber auch angedockt reicht die Power der Switch nicht aus, um das Steuerkreuz im Kampf zuverlässig abzufragen. "Xenoblade Chronicles X" machte diesbezüglich auf der Wii U einen besseren Eindruck, was vermutlich an der zusätzlichen Rechenpower liegt, die für die Berechnung und Darstellung der Blades draufgeht.

2. Nebenquests
Dass die Nebenquests in "XC2" schlechter wirken als sie tatsächlich sind, liegt an der unglaublich treibenden Mainquest. Ich wollte wirklich zu jedem Zeitpunkt im Spiel wissen, wie es weitergeht. Geholfen hat aber sicherlich auch nicht, dass die meisten Nebenquests lediglich aus Text bestehen und sich im Regelfall durch bespringen der Schnellreisepunkte lösen ließen. Die Bladequests hingegen - also Quests, bei denen ich mehr zu den einzelnen Blades erfahre - sind zwar vertont, aber dafür ist das Animationsteam in den Urlaub gefahren und die Inszenierung trifft oft nicht die ernste Grundhaltung des restlichen Spiels. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, ich hätte diese Quests schon mit Charakterlevel 30 machen sollen, was bei mir praktisch nie zutraf.

3. Dokumentation
Ich will gar nicht erst davon reden, dass es kein gedrucktes Handbuch gibt, aber es gibt auch keine integrierte elektronische Anleitung, es gibt einfach gar nichts in dieser Richtung. Auf Wunsch wird die Tastaturbelegung angezeigt, okay, aber möchte ich nach den jeweiligen Tutorials noch einmal etwas nachlesen, darf ich für Spielgeld bei Informanten ein paar rudimentäre Hinweise kaufen. Richtig schlau werde ich aus den Brocken jedoch ohnehin nicht, was bei einem so hochkomplexen Spiel wie "XC2" auch nicht wirklich verwundert. Und verglichen mit anderen JRPGs wird auch mal rein gar nichts protokolliert, ist also nichts ingame mit Nachschlagen von Stärken, Schwächen und Drops der Monster.

Fazit:
Wow! Was für ein Spiel! - Auch wenn ich am Ende nicht mit gutem Gewissen wie bei "The Legend of Zelda: Breath of the Wild" praktisch jedem zum Kauf raten kann, ist "XC2" für mich das Spiel des Jahres 2017. Die Handlung - von der ich hier absichtlich so gut wie gar nichts verraten habe - ist einfach nur erste Sahne und das locker 50 Stunden lang. Mit ihrem klassischen woher komm ich, wohin geh ich, was ist der Sinn der nicht enden wollenden Gewalt und viel Zeit für die einzelnen Charaktere (die Guten und die Schlechten) hebt sich die Geschichte wohltuend von der westlichen Einerlei ab. Gerade in sog. AAA Titeln scheint die Handlung lediglich noch die Grundlage dafür zu sein, dass der Hauptcharakter um drei Menschen zu rächen hunderte (oder wahlweise auch alle, die einem begegnen) töten darf bzw. muss.

Auch die Musik ist - besonders wenn sie ruhig bleibt oder richtig Gas gibt - ebenfalls einfach unglaublich gut und passt sich dem Geschehen auf dem Bildschirm und der Tageszeit im Spiel an. Und ich habe sofort gehört, dass da Musiker am Werk sind, die richtig spielen können. Das Kampfsystem ist nicht von dieser Welt und macht auch nach über 100 Stunden noch Spaß, so dass ich mich - auch nachdem der Endgegner besiegt war - noch an diversen optionalen Quests versucht habe. Selten war ein Kampfsystem scheinbar so einfach und bot doch wie seit "Dragon Age: Origins" (2009) nicht mehr so viele Möglichkeiten zu experimentieren.

Natürlich hat "XC2" auch seine Ecken und Kanten, aber die sind bei einem Spiel dieser Größenordnung - mal abgesehen von der fehlenden Anleitung - eigentlich nie ganz zu vermeiden und im Gegenzug gibt es eben auch viele erfrischende Inhalte. Wie oft hat sich schon jemand die Mühe gemacht, für einen Charakter ein abweichendes Ausrüstungssystem inkl. Minispiel einzubauen? Zum Schluss noch ein Elterntipp: Nehmt die Freigabe ernst. In diesem Spiel fließt zwar nicht eimerweise Blut, aber es wird gestorben. Kinder verlieren ihre Eltern und eines davon erholt sich nie wieder von diesem Trauma. Außerdem würde ich empfehlen, wenigstens ein paar Worte über die peinliche bis sexistische Gestaltung einiger weiblicher Blades zu verlieren.



  POSITIV:
  - bestes Kampfsystem
  - riesige Landschaften
  - starke Bösewichte
  - fantastischer Trip


  NEGATIV:
  - miese Dokumentation
  - platter Sexismus



Die B-Note:

Am 07.11.2017 - also noch vor dem Release von "XC2" - wurde angekündigt, dass ab Release am 01.12.2017 auch ein Season Pass für 29,99 € erworben werden kann. Nun bitte Blick auf das Bild oben richten... und das las sich nicht wirklich so, als wenn man ordentlich was für viel zu viel Geld bekommen würde. Aber - Tusch! Tataatataa! - dies hier ist einer der seltenen Fälle, in denen man die Katze im Sack kauft und am Ende einen halben Zoo bekommt. Zwischen Januar und August 2018 wurden tatsächlich fette 20 neue Missionen und sechs neue seltene Blades - drei davon im Herausforderungsmodus (Kampfprüfungen) erhältlich - für das Hauptspiel eingefügt.

Und ab dem 14.09.2018 konnte man sogar in "Torna - The Golden Country" einen weiteren Titanen besuchen. "The Golden Country" erzählt sozusagen die Vorgeschichte zu "XC2" und würde den Season Pass aufgrund des leicht geänderten - und damit auch für alte Haudegen wieder interessanten - Kampfsystems eigentlich bedingungslos empfehlenswert machen - tja, wenn die Macher nicht zwei äußerst seltsame Entscheidungen getroffen hätten. Die Spieldauer wird mit einer ganzen Lastwagenladung voll teils guter, teils sterbenslangweiliger Nebenquests von ansonsten vielleicht knapp 15 auf über 20 Stunden gestreckt.

Denn nur wenn ich zunächst bei 16 und dann weiteren 32 (!!!) Personen ein hohes Ansehen genieße, weil ich ihnen den Arsch hinterhergetragen habe, schreitet die Hauptgeschichte weiter voran. Außerdem sind überall in Torna 16 Tafelstücke (mehr oder minder) versteckt, die mir am Ende als Belohnung den Zugang zum Aufenthaltsort von vier extrem starken Monstern verschaffen. Aber das zweitstärkste Monster etwa ist nicht nur 25 Level über meinem - und damit absolut unbesiegbar - sondern auch 40 über dem Level fast aller anderen Gegner, so dass ich - selbst wenn ich mir das Hirn nach Einnahme verbotener Substanzen so richtig weggrinden wollte - gar nicht die Möglichkeit dazu habe.